Angefangen hat Adolf Frohner bei Cézanne, dann wurde er vom Sog des Tachismus und Aktionismus erfasst, schuf Gerümpelplastiken und experimentierte mit sperrigen Stoffen, wie Matratzenhaar. Langsam löste sich aus dem Material wieder so etwas wie "Figur" heraus, Dubuffet trat in Frohners Blickfeld, das "art brut"-Phänomen, und entdeckte die Ästhetik des Hässlichen. Er pflegt eine Art düsteren Expressionismus und die Menschen, die er dar-stellt, sind keine Schönheiten.
Frohners kritische Haltung meinte Kristian Sotriffer als "verdaulich" und das "Profil" sprach sogar vom "Herrn Aktionisten". Seine Stärke sind schräge Ansichten von schrägen Leuten und manchmal sind seine Arbeiten amorph geheimnisvoll. Es haftet an ihnen noch der Geruch von "Unten", aus dem sie dämonisch heraus-stiegen. Bedingt durch seine Konsequenz, seine Hingabe und das Eintreten für das Schwache, hat er Hässlichkeit nicht nur marktfähig gemacht, sondern schärfte den Blick für das Schöne des Alltags, das fernab der Illus-triertenromantik gedeiht.
Er ist aufmerksamer Beobachter und Visualisierer dessen, was auch anderen auffällt. Die seinen Bildern adäquate Betrachtungsweise ist kritisch-wohlwollend, anregend und verständnisvoll.
Illustriertenlesern oder Playboy-Konsumenten wird aber das, was Frohner aus ihren Idolen macht, ohnedies nicht gefallen können.
Die zerteilten Masken, 2002, aus der Serie Doppelbilder, Gouache auf Papier, auf Leinen |
Tafelbild als Vogelgezwitscher, 2003, aus der Serie Doppelbilder, Gouache auf Papier, auf Leinen |
Einzelner, Gouache auf Papier |
Die Opferung (Der rote Tod), 1986, Hommage a Felix Nussbaum, OEl, Tempera, Papiercollage, Pappe, Seegras, Holz, Draht, Jute auf Holz, |
Opfer und Täter, 2002, aus der Serie Doppelbilder, |
Undeutlich - Deutlich, 2002, aus der Serie Doppelbilder, |
In sich ruhend, 2003, Gouache auf Papier, auf Leinen |
Drei Ebenen, 2003, Gouache auf Papier, auf Leinen |
Zwiegesang, 2002, Öl auf Papier, auf Holzplatte montiert |
Maler, Graphiker, Bildhauer
Nach seiner Anfangs aktionistischen Phase hat er sich immer mehr auf reine Malerei und Zeichnerei konzentriert. Viele seiner Bilder zeigen gefesselte und vergewaltigte Frauen als Sinnbild der Gewalt. Sie erinnern nach wie vor an seine Anfänge im Aktionismus.