Fria Elfen

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elfenFria Elfen - Das Werk
von Gotthard Fellerer

Das Werk von Fria Elfen entsteht eigentlich im Bereich von Nichts und fast nichts. Es ist fragil, verletzlich und lebt von der Spannung des Immateriellen, das durch materielle Zitate insinuisiert wird. Der pneumatische Samen einer Idee wird durch die bedingten Möglichkeiten eingegrenzt und Licht, Nichts und ein Wenig schaffen eine meist temporäre Gegebenheit, die in sich einmalig. Der Verstand und der Geist des Betrachters lassen das Immaterielle materiell entstehen, und Leben ist da. Es ist warm, anschmiegsam, weich, weiblich und vergänglich wie ein Zeichen, das in die Luft geschrieben, Sigillen. Kraft- und Bedeutungsfelder werden ins Leben gerufen, um schließlich wieder entlassen zu werden. Ein stetes Werde und Vergeh - fernab der grellen Kunstmessenästhetik - still, beschaulich, animierend und spendend. Es ist etwas Eigenartiges, das da in Schwingung gerät. Etwas, das im Urvertrauen verankert, freundlich und genehm. Worte, Zitate, die dargebracht, verändern ihre Wirklichkeit, werden Sinn stiftend, richtungsweisend und verschwimmen zu grafischen Effekten. Augenpaare beobachten, werden zu Rückgraten, zu Auftauchenden und erinnern an die Suche des Atum, jener Wesenheit, die sich aus dem Nun selbst erschaffen und die nach den verschlungenen Wesenheiten Geb, der männlichen Erde und der weiblichen Nut, der Himmlischen, Ausschau hält, um diese auf ewig zu trennen, um Licht und Leben zu ermöglichen. Denn ursprünglich war die Erde finster und leer, nur der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Der Geist Gottes, der einst beschlossen hatte zu sein.

Alles lebt endlich, und was bleibt ist die Erinnerung . In unserem Fall an ungemein ästhetische, verrätselnde Objekte, die, zumeist aus transparenter, biegsamer und spiegelnder Materie geschaffen sind.

Die Arbeiten von Fria Elfen erobern den Raum und geben ihm ästhetisches Gewicht, die Zeit fällt in den Arbeiten in sich zusammen, und die Seele findet hier Verwandtes. Das unterbewußte Bedürfnis, der Seele Befriedigung zu schaffen, für das, was eigentlich Vision werden will, das aber nach der gängigen Nomenklatur des Marktes und dessen Wirtschaft, nicht zu existieren hat und auch nicht kann, das ist im Werk von Fria Elfen manifest geworden - das materialisierte Immaterielle.

Das zu Erschweigende! 

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biographie

Fria Elfen
A-7091 Breitenbrunn
Eisenstädterstr. 8
+43.(0)2683.52 68

Arbeiten im Zwischenbereich zwischen Sprache und Bild, zwischen Objekt und Raum, zwischen Konstruktion und Identifikation. Seit 1969 immer neue Reisen in die "Innenwelt der Buchstaben". Von den "Monochromen Texten" (1975) der "EGO Projektion" (1981) bis zu den "Mond Knoten Schatten" (1991/92). Immer wichtiger wird die Zwiesprache mit dem Raum, der Dialog durch transparente Materialien, Spiegelungen, Licht, Projektionen und in den letzten Jahren der Dialog von Außen und Innen durch Hinzunahme von Fotostrukturen und Texturen. Mitglied des Kunstvereines S.O. Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland seit 1965. Beteiligung an Internationalen Kunstmessen. Kulturpreisträgerin des Landes Burgenland.